Vortrag von Claudius Guether zum Thema Nachhaltigkeit bei Lidl am 04.11.2025

In ersten Teil seines Vortrags berichtete Claudius Güther über sein Amt als 1. Beigeordneter der Stadt, das er seit Juli bekleidet. Er ist darin zuständig für die Bereiche Wirtschaft, Tourismus, Kultur sowie Öffentliche Sicherheit und Ordnung. Aus seiner Darstellung konnte man entnehmen, dass er sich dieser weiten Aufgabe hochmotiviert und engagiert stellt. Gleichzeitig wies er jedoch daraufhin, dass Gesetze und Regelungen einerseits sowie der Zwang zu Priorisierung durch begrenzte Mittel andererseits die Gestaltungsmöglichkeiten in dieser Position stark einschränken.

Wir wünschen ihm gutes Gelingen in diesem Ehrenamt, das er neben seiner beruflichen Tätigkeit ausübt.

Diese Tätigkeit war Thema des zweiten Vortragteils: Claudius Güther ist Leiter der Nachhaltigkeitsabteilung der PreZero Stiftung, die ebenso wie Lidl zur Schwarz-Gruppe (dem drittgrößten Lebensmittelhändler der Welt) gehört. Er ist damit für das Nachhaltigkeitskonzept u. a. von Lidl verantwortlich. Die PreZero Stiftung ist ein Umweltdienstleister, der mit rund 30.000 Mitarbeitern an über ca. 50 Standorten in Europa und Nordamerika daran arbeitet, Kreisläufe zu schließen, die Wirtschaft vom Ressourcenverbrauch zu entkoppeln und den Wandel von einer Wegwerfgesellschaft hin zu mehr Wiederverwendung, Reparatur und Recycling zu vollziehen. Diese hohen Ziele und großen Worte werden im Vortrag in greifbarere Einzelmaßnahmen „übersetzt“ und exemplarisch vorgestellt:

  • Emissionen einsparen durch Ersatz von herkömmlichen Leuchtmitteln durch LEDs in allen Lidl-Märkten
  • Errichtung von Lidl-Filialen in umweltfreundlicher Holz-Bauweise
  • Gewinnung von Faser- und Papierprodukten aus der Energiepflanze Donau-Silphie: Die winterharte Wildstaude ist insektenfreundlich, ihre dichten Wurzeln schützen den Boden vor Erosion, ein Pestizideinsatz ist kaum notwendig. Bisher wurde die Donau-Silphie vor allem als Energiepflanze zur Gewinnung von Biogas genutzt. Nun wird die Pflanze auch stofflich als nachwachsender Rohstoff für innovatives Silphiepapier eingesetzt.
  • PET-Getränkeflasche: nach jahrelanger Entwicklungsarbeit ist es gelungen, das Flaschengewicht zu reduzieren und den Rezyklatanteil zu erhöhen, wodurch eine Rohstoffersparnis von bis zu 70 Prozent gegenüber herkömmlichen PET-Flaschen erreicht wurde. Zusammen mit eigenen Produktions- und Recyclingwerken wurde dadurch auch der Energieaufwand für den Transport minimiert.
  • Lebensmittelrettung durch Zusammenarbeit mit den Tafeln, durch die sog.“Rettertüte“, durch Rabattierung sowie durch effiziente Lieferketten.

Dies sind nur einzelne Beispiel, aber Wille und Ziel sind erkennbar. Auch dafür weiterhin viel Erfolg! Wir danken für den anschaulichen, engagierten und trotz der Materie geradezu unterhaltsamen Vortrag!

Text: Dr. Christiane Mackenroth